Gelungene Auftaktveranstaltung zur 1200-Jahrfeier der Gemeindeteile Greßthal und Wasserlosen

Mit dem Festgottesdienst, der von Domkapitular Hillenbrandt, Pfarrer Eugen Menth. Pfarrer Dr.Falk, Brebersdorf- Egenhausen, . Pfarrer i.R. Ring, dem ehemaligen Kuratus von Wasserlosen,  und unserem Diakon Anton Blum zelebriert wurde, begannen die diesjährigen Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen der Gemeindeteile Greßthal und Wasserlosen.

Nach dem Festgottesdienst erfolgte, zusammen mit dem Musikverein Greßthal  und den Musikfreunden Wasserlosen, der gemeinsame Umzug der Festgäste von der Kirche zur Dr.-Maria-Probst-Halle.

Als Hausherr begrüßte Bürgermeister Jakob  zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens, an der Spitze den Schirmherrn dieser Veranstaltung, Herr Regierungspräsidenten Dr. Paul Beinhofer,  in der festlich geschmückten Dr.-Maria-Probst-Halle im GT Wasserlosen.  „Geteilte Freude ist doppelte Freude“, betonte das Ortsoberhaupt gegenüber den Gästen. Bürger und Gemeinderat betrachten es als eine Ehre, dass die zahlreichen Ehrengäste der Einladung zum Festkommers gefolgt sind.

In der Festrede verwies der Schirmherr darauf, dass Greßthal und Wasserlosen somit zu den ältesten bezeugten Siedlungen im Regierungsbezirk zählen.

Geschickt schaffte es der Festredner einen Bogen zwischen den geschichtlichen Entwicklungen zur Gegenwart zu spannen. Die 1200 Jahre haben in Greßthal und Wasserlosen noch heute deutliche Spuren hinterlassen. Aufgrund der globalen Entwicklungen und insbesondere auf grund der geforderten Mobilität  hinterfragte der Festredner, ob  Heimat, also der Ort, wo man geboren wurde, in denen man lebt, arbeitet und seinen Lebensmittelpunkt besitzt, nicht hinderlich sind, um den Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu begegnen.  Die geschichtliche Entwicklung hat uns aber gezeigt, dass auch die Globalisierung in unserer Zeit, die so oft gepriesen wird, für sein Heimatgefühl keinen Widerspruch darstellt. Denn unsere Gemeinden, so betonte Dr. Beinhofer, geben dem Menschen Sicherheit und Rückhalt in einer Welt der rasanten Veränderungen.

Gerade die Geschichte in den vergangenen 50 Jahren hat gezeigt, dass die Kraft, Krisen zu überwinden, Wohlstand aufzubauen und zu bewahren und neues zu entwickeln in den Gemeinden ihren Ursprung haben. Auch die Gemeinde Wasserlosen hat in den letzten Jahrzehnten den Wandel von einem agrarisch geprägten Dorf zu einer modernen und leistungsfähigen Gemeinde mit attraktiven Wohnumfeld vollzogen. So sieht der Regierungspräsident die Gemeinde Wasserlosen mit seinen Ortsteilen heute als eine zukunftsfähige Gemeinde im Landkreis Schweinfurt, die sich ihren Aufgaben stellt und ihren Bewohnern ein wichtiges Heimatgefühl vermittelt.

Auch Landrat Leitherer, der ein Grußwort namens der Ehrengäste vortrug, stellte heraus, dass auch für junge Leute  eine Heimat besonders wichtig ist. Deshalb sind Anstrengungen wichtig, um Arbeitsplätze gerade für unsere Jugend in der Region zu schaffen, um einer Abwanderung zu begegnen.  Besondere Chancen für die Zukunft sieht er in der interkommunalen Zusammenarbeit, die derzeit von dem Gemeinden  in der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal angegangen wird.

Den  geschichtlichen Hintergrund der Jubelfeier stellte Florian Prosch in seinem Vortrag in den Vordergrund. Das Reichtal, wie unsere Heimat seit dem 12. Jahrhundert  in den wenigen bekannten  Geschichtsbüchern vermerkt ist, ist durch den Glauben  und durch die Kirche geprägt worden. Denn am 04. Juli 804, bei der Ersterwähnung, zählte Greßthal bereits zu einem der bedeutendsten Dörfern des Grafengaus. Denn in Greßthal gründete weit vor 804, der Ersterwähnung,  ein Graf von Schweinfurt bereits eine Pfarrei, die mit Pfarrgut  mit 130 Morgen Feld und 18 Morgen Wald ausgestattet war.  Dieses, wohl in der damaligen Zeit wohlhabende Gut mit den Ortschaften Grasatelle (Greßthal) und Wazerlosum (Wasserlosen) mit  acht weiteren damals vorhandenen Ortschaften wurde als Schenkung dem Kloster Fulda angedient.

Mit der Erhebung von Greßthal zur bischöflichen Oberpfarrei durch den damaligen zuständigen Bischof von Limburg, im Jahre 1443 sicherte sich das Reichtal einen festen Platz  in der Geschichte. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 ist die geistige und weltliche Herrschaft von kirchlichen  Würdenträgern ausgeübt worden.  Danach bildeten Kirche und politische Gemeinde einen Verbund, der durch das zahlreiche Engagement der Bürger auch heute noch Bestand hat. Die geschichtliche Entwicklung wird nunmehr im Pfarreimuseum in Greßthal, das in diesen Tagen eröffnet wird, aufgearbeitet.

Am frühen Nachmittag sagte sich die 2. Klasse Grundschule Wasserlosen mit einem  Theaterspiel zu dem aktuellen kommunalen Thema, dem Sparen, an. An den  Sorgen und Nöten der Bürger von Schilda  führten  sie dem Publikum anschaulich die negativen Seiten des Sparens auf. Dieses Theaterspiel ist von der Lehrerin unserer Grundschule, Frau Heymanns,  gekonnt in Szene gesetzt worden.

Kleinkunst vom feinsten im heimischen Dialekt  wurde den Festgästen im Anschluss  geboten. Veronika Klose, musikalisch unterstützt von Anna-Lena Keller und  Sandra Hammann und ihrem Ehemann Jürgen Klose  schafften es trefflich die Pointen zu setzen  und  mit Charme die Zuschauer mit Ihren Geschichten, die das Leben so schreibt, zu unterhalten und zu begeistern. Für die musikalische Umrahmung des Festkommers  sorgten  professionell der Musikverein Greßthal und die Musikfreunde Wasserlosen. Besonders hervorzuheben wären der gemeinsame Auftritt des Musikvereines Greßthal mit den Musikfreunden Wasserlosen unter der Leitung von Peter Heeg. Die Moderation durch die Veranstaltung besorgen Veronika Klose und Bernhard Wahler.  Sehr geschmackvoll und farblich passend  hat Frau Brigitte Paulick mit dem Frauenbund der Tischschmuck in der Halle besorgt.