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Ein Hund mit wichtiger Aufgabe

Dass unsere vierbeinigen Freunde auch richtige Berufe haben können, erfuhren die Kinder der Klasse 2a beim Besuch eines Blindenhundes im Klassenzimmer. Jessica, die erst im Alter von 18 Jahren erblindete, war extra mit ihrem Labradorrüden Simba angereist, um sich den Fragen der interessierten Kinder zu stellen. Zuvor hatten sie sich im Heimat- und Sachunterricht schon mit Haus- und Nutztieren beschäftigt und dabei gelernt, dass Hunde neben Familienmitgliedern und Spielkameraden auch Nutztiere sein können, die wichtige Aufgaben für den Menschen übernehmen. Im Fall von Simba führt er seine sehbehinderte Besitzerin sicher auf Wegen außerhalb ihrer Wohnung. Ein Führgeschirr hält die Hundeführerin immer im richtigen Abstand zur Nasenspitze ihres Begleiters. Intelligente Verweigerung bedeutet, dass der Hund bei einer Gefahr, einem Abhang zum Beispiel, den Menschen aktiv umlenkt, damit ihm nichts passiert. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass die Ausbildung eines Blindenhundes bis zu 9 Monaten dauert und dass am Ende eine Prüfung absolviert werden muss, die nicht jeder Hund besteht. Es gibt Rassen, wie den Labrador, den Labradoodle oder den Golden Retriever, die sich ganz besonders als Blindenführhund eignen. Anders als Assistenzhunde sind Blindenführhunde ausschließlich darauf trainiert, die Wege des blinden Führers zu begleiten. Aufgaben wie Handy oder Medikamente bringen, gehören nicht zu ihrem Tätigkeitsbereich. Simba findet Eingangstüren, Postkästen, Abfalleimer und auch Bänke, was er im Klassenzimmer demonstrieren konnte. Als „Hilfsmittel“ darf er überall hin, wo Menschen mit Straßenschuhen hingehen können. So kann er Jessica auch in den Supermarkt begleiten und ihr zeigen, wo Gurken und Bananen liegen. Gurken müssen die beiden regelmäßig einkaufen, weil Simba zurzeit einmal in der Woche eine Gurken- und Melonendiät von seinem Tierarzt verordnet bekommen hat, um für Jessica in Form zu bleiben. Auch das Einsteigen in Bus oder Bahn beherrscht der Rüde und ist so für sein Frauchen ein wichtiger Begleiter. Jessica berichtete, dass es ein wunderbares Gefühl war, als sie vor fünfeinhalb Jahren Simba bekam. Ihren nächsten Blindenhund möchte sie schon als Welpen bei sich aufnehmen und ihn dann mit einem Jahr in Ausbildung geben, denn in ungefähr zwei Jahren wird Simba in Rente gehen. Nachdem die Kinder all ihre vielfältigen Fragen gestellt hatten, gab es Streicheleinheiten für den tierischen Gast, der sich sehr für die zahlreichen Gerüche im Klassenzimmer interessierte. Danach durfte er noch die 4. Klasse beschnuppern und bekam einen alten Fußball zur Belohnung geschenkt. Jessica bot an, die Schule jederzeit wieder mit Simba zu besuchen, wenn das Thema „Haustiere“ auf dem Programm steht.